augenblick & eigensinn

Montag, 17. Februar 2014

Die versprochenen Bilder

Hier nun die aktuellen Fotos der Leinwand, die ich im letzten Post schon versprochen habe:


Dieses erste Foto zeigt die Leinwand in noch nassem Zustand, die Tintentropfen in den Bereichen, die ich mit Alkohol besprüht habe, sind deutlich zu erkennen, während die Bereiche, denen ich Wasser zugefügt habe, Verläufe bilden und sich mischen. An einigen Stellen habe ich später Salz zugefügt, um Farbe wieder zu entziehen. Jetzt ist die Leinwand getrocknet und ich kann sie weiter bearbeiten.



Sonntag, 16. Februar 2014

Die Kraft der Kreativität


Im Moment fesselt mich Papierkram immer öfter, als mir lieb ist und mir gut tut, an meinen Schreibtisch. Also habe ich in einem lichten Moment beschlossen, wieder richtig mit der Malerei anzufangen.
Eine gute Entscheidung, denn mein kleiner Ausflug mit Tinte auf Acryl- und auf Alkoholbasis hatte eine sehr belebende Wirkung. So belebend, dass ich erst darüber nachgedacht hatte, als Überschrift mit leichtem Schmunzeln "The Power Of Art" (in Anlehnung an die Liedzeile von Frankie Goes To Hollywood) oder "PowerART" statt Power Yoga zu nehmen. (Nicht, dass jetzt jemand denkt, ich hätte die Tinte versehentlich getrunken :D, das habe ich nicht - trotzdem war mein Zustand nach der Malakttion sehr beschwingt.) Als ich anfing, war ich genervt und müde - und bin so froh, dass ich mich dennoch aufraffen konnte! Zum Glück waren Zeit und Platz begrenzt (bis zum eigenen Atelier ist es, wie bereits erwähnt, noch ein weiter Umbau- und Renovierungsweg), ich hätte sonst ewig so weiter machen können! Meine Laune hob sich mit jedem Blatt, dass ich zum Trocknen zur Seite legen musste, und mit jeder neuen Idee, was denn noch alles ausprobierenswert wäre. 

Die Zutatenliste ist denkbar einfach: Leinwand und Aquarellpapier, Sprühfläschchen mit verdünnter Tinte, Alkohol und Wasser, grobes Salz, die Verpackungsfolie der Leinwand und (sehr wichtig!) Einmalhandschuhe und eine alte Wachstischdecke...


Ohne die alte Tischdecke und die Einmalhandschuhe sind die Spuren einer solchen Aktion nämlich nicht so leicht zu beseitigen und man hat tagelang sehr vielfarbige Finger, die sich einfach nicht mehr sauber waschen lassen. Wichtig bei der Auswahl der Farben ist, dass sie sich harmonisch mischen lassen, tatsächlich habe ich für diese Bilder Gelb und vier verschiedene Blautöne ausgesucht.
Experimente mit Alkohol, Wasser und Salz
Die einzelnen Bilder sind dann auf experimentellem Weg entstanden, in dem ich die aufgesprühte Farbe mit gesprühtem Alkohol und Wasser behandelt habe, um die Reaktion der Tintentropfen zu beeinflussen. 

Folienexperiment 1 nass und trocken
Folienexperiment 2 nass und trocken
Bei einigen Blättern habe ich Folie aufgelegt und das ganze so trocknen lassen (sehr schwer für so ungeduldige Menschen wie mich - nur lässt sich die Trocknung in diesem Fall nicht beschleunigen, ohne die Wirkung zu verändern), bei einigen Blättern habe ich die Farbe mit der Hand auf dem Blatt gemischt und durch schnelles abheben der Finger an einigen Stellen konzentriert, bei wieder anderen Blättern habe ich mit grobem Salz ähnlich wie in der Seidenmalerei gearbeitet, um Farbe wieder zu entziehen. 
Fingermischung und Salz, nass und trocken

Die Mischung der Farben lässt sich sehr schön über eine Bewegung des Malgrundes, über gezieltes Verdünnen mit Alkohol oder Wasser (die Wirkung ist unterschiedlich) oder aber auch durch Pusten beeinflussen. Nach diesen Experimente auf Papier habe ich mich dann an eine große Leinwand gewagt und war fasziniert von dem, was da passierte. Aber dazu ein andermal...



Ein Kartengruß

Jetzt bin ich schon seit über einer Woche nicht zum Schreiben gekommen - dabei gab es durchaus kreative Anlässe. Allerdings habe ich die kleinen Zeitfenster, die sich geboten haben, lieber dafür genutzt, etwas Kleines zu zaubern, als darüber zu schreiben. So habe ich mich am vorletzten Freitag an meinen Schreibtisch gesetzt, um eine Dankeschön-Karte zu schreiben, und einfach kein passendes Exemplar in meinem Fundus finden können. Was liegt also näher, als selbst eben zu Papier und Stiften zu greifen?

Also habe ich mit Aquarellbuntstiften ein paar Mohnblumen skizziert, den Hintergrund schraffiert...


... und darauf vertraut, dass Wasser und Salz für die nötigen Effekte sorgen würden und voilá:


Die Karte ist fertig und muss nur noch trocknen :D

Probiert es aus - es ist gar nicht so schwer! Mit Mut zur Lücke und zur Improvisation lässt sich leicht ein kleines persönliches Geschenk zaubern...



Mittwoch, 5. Februar 2014

Manchmal genügt schon ein Lächeln


Wie viel kann ein Lächeln bewirken! Lächelt man beispielsweise beim Spaziergang Menschen an, die einem begegnen, passiert es oft genug, dass sie mit einem Lächeln antworten. Oder wir selber antworten mit einem Lächeln, weil uns ein anderer Mensch mit einem Lächeln begegnet. Es liegt so ein Zauber in dieser einfachen Mimik. Ungesagt entsteht oft Verständnis für eine Situation. Es braucht dann keiner erklärenden Worte. Ein Lächeln ist ein Türöffner, läd uns ein.


Dienstag, 4. Februar 2014

Eine wunderbare Idee...

Leider ist es nicht meine Idee, aber ich finde sie wunderbar: So wunderbar, dass ich gestern ein Quadrat gehäkelt habe... aber der Reihe nach!

Die liebe Tatjana aus Hamburg ist auf diese Idee gekommen, ihr findet sie unter "One world to snuggle" auf Facebook.
Ich selber bin darauf gestoßen, als ich mal kurz zur Entspannung durch die Kleinanzeigen eines bekannten Onlineportals gestöbert habe. Da ich mit den Ausdünstungen neuer Möbelstücke mittlerweile ein echtes Problem habe, ist das für mich eine brauchbare Alternative. :) Man braucht dann halt etwas Geduld, bis etwas passendes dabei ist und muss entsprechend oft stöbern...
Und es begegnen einem dann auch manchmal Ideen wie die von Tatjana, nicht gesucht, aber gefunden!

So eine Decke kann man gar nicht alleine häkeln - täte man das, wäre es eine andere Decke! Tatsächlich wird es auf diese Weise ein großes Werk aus lauter geschenkter Zeit und Zuwendung, absolut einzigartig und besonders.
Dazu will ich gerne beitragen und habe eben gestern Abend ein wenig gehäkelt, ein bisschen Wolle, ein bisschen Zeit  investiert und hier ist das Ergebnis:


Mein Quadrat, das ich per Post auf die Reise schicken werde...

Sicher kann man darüber geteilter Meinung sein, warum man einem wildfremden Menschen einfach so etwas schenken sollte, haltet mich für verrückt, ich glaube einfach, dass nichts in dieser Welt ohne Resonanz bleibt und dass es allen Menschen oft deutlich besser ginge, würde man häufiger von seiner Zeit etwas verschenken, in welcher Form auch immer. Täten das alle, gäbe es für niemanden einen Mangel. 
Vielleicht will ich auch einfach nur anders sein als die, die bei allem, was sie tun, direkt im Kopf haben, wo und wie ihnen ihre Handlungen einen materiellen Gewinn bringen könnten.
Ich jedenfalls habe schon gewonnen - und zwar mehr, als ich heute in einem Briefumschlag auf den Weg schicken werde:
die Auszeit gestern, mit Wolle und Häkelnadel auf dem Sofa, in Gedanken mit herrlichen bunten Ideen beschäftigt, habe einen netten Briefwechsel per Mail gehabt und gerade sehr gute Laune - alles in allem wie ich finde unbezahlbar!
Liebe Tatjana, ich wünsche Dir ein gutes Gelingen, werde den Werdegang der Decke verfolgen und freue mich, Teil eines solchen Projektes zu sein :)