augenblick & eigensinn: Die Kraft der Kreativität

Sonntag, 16. Februar 2014

Die Kraft der Kreativität


Im Moment fesselt mich Papierkram immer öfter, als mir lieb ist und mir gut tut, an meinen Schreibtisch. Also habe ich in einem lichten Moment beschlossen, wieder richtig mit der Malerei anzufangen.
Eine gute Entscheidung, denn mein kleiner Ausflug mit Tinte auf Acryl- und auf Alkoholbasis hatte eine sehr belebende Wirkung. So belebend, dass ich erst darüber nachgedacht hatte, als Überschrift mit leichtem Schmunzeln "The Power Of Art" (in Anlehnung an die Liedzeile von Frankie Goes To Hollywood) oder "PowerART" statt Power Yoga zu nehmen. (Nicht, dass jetzt jemand denkt, ich hätte die Tinte versehentlich getrunken :D, das habe ich nicht - trotzdem war mein Zustand nach der Malakttion sehr beschwingt.) Als ich anfing, war ich genervt und müde - und bin so froh, dass ich mich dennoch aufraffen konnte! Zum Glück waren Zeit und Platz begrenzt (bis zum eigenen Atelier ist es, wie bereits erwähnt, noch ein weiter Umbau- und Renovierungsweg), ich hätte sonst ewig so weiter machen können! Meine Laune hob sich mit jedem Blatt, dass ich zum Trocknen zur Seite legen musste, und mit jeder neuen Idee, was denn noch alles ausprobierenswert wäre. 

Die Zutatenliste ist denkbar einfach: Leinwand und Aquarellpapier, Sprühfläschchen mit verdünnter Tinte, Alkohol und Wasser, grobes Salz, die Verpackungsfolie der Leinwand und (sehr wichtig!) Einmalhandschuhe und eine alte Wachstischdecke...


Ohne die alte Tischdecke und die Einmalhandschuhe sind die Spuren einer solchen Aktion nämlich nicht so leicht zu beseitigen und man hat tagelang sehr vielfarbige Finger, die sich einfach nicht mehr sauber waschen lassen. Wichtig bei der Auswahl der Farben ist, dass sie sich harmonisch mischen lassen, tatsächlich habe ich für diese Bilder Gelb und vier verschiedene Blautöne ausgesucht.
Experimente mit Alkohol, Wasser und Salz
Die einzelnen Bilder sind dann auf experimentellem Weg entstanden, in dem ich die aufgesprühte Farbe mit gesprühtem Alkohol und Wasser behandelt habe, um die Reaktion der Tintentropfen zu beeinflussen. 

Folienexperiment 1 nass und trocken
Folienexperiment 2 nass und trocken
Bei einigen Blättern habe ich Folie aufgelegt und das ganze so trocknen lassen (sehr schwer für so ungeduldige Menschen wie mich - nur lässt sich die Trocknung in diesem Fall nicht beschleunigen, ohne die Wirkung zu verändern), bei einigen Blättern habe ich die Farbe mit der Hand auf dem Blatt gemischt und durch schnelles abheben der Finger an einigen Stellen konzentriert, bei wieder anderen Blättern habe ich mit grobem Salz ähnlich wie in der Seidenmalerei gearbeitet, um Farbe wieder zu entziehen. 
Fingermischung und Salz, nass und trocken

Die Mischung der Farben lässt sich sehr schön über eine Bewegung des Malgrundes, über gezieltes Verdünnen mit Alkohol oder Wasser (die Wirkung ist unterschiedlich) oder aber auch durch Pusten beeinflussen. Nach diesen Experimente auf Papier habe ich mich dann an eine große Leinwand gewagt und war fasziniert von dem, was da passierte. Aber dazu ein andermal...



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