augenblick & eigensinn: April 2014

Samstag, 19. April 2014

Ein Ostergruß


Wie war das? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte?

Zum Osterfest wünsche ich Euch ein paar sonnige, ruhige Tage! Lasst Euch vom Osterhasen reich beglücken und genießt die Stunden mit Freunden und Familie!

Impressionen der letzte Tage, ich genieße den Frühling und die vielen Blüten am Wegesrand...

Sonntag, 13. April 2014

Wer sagt, dass es immer Papier sein muss?

Aus einer Laune heraus habe ich neulich an einem sehr trüben Tag bei einem Billig-Discounter zwei kleine Vogelhäuschen-Rohlinge für kleines Geld erstanden. Irgendwie wollten die einfach gekauft werden :). Zuhause angekommen habe ich sie dann einfach erst einmal mit Acrylfarbe grundiert und gestern habe ich mir die Zeit genommen, mit einem Lackstift diese Häuschen zu "bedoodlen".


Doodlen macht Spaß, allerdings ist der Lackstift auf rauen Flächen ein Kapitel für sich, aber das hatte ich ja schon bei meinem Gartendoodle festgestellt.

                                        

Jetzt hatte ich also zwei so kleine Häuschen und habe überlegt, was ich damit weiter so anstellen kann. Der Zufall kam mir auf dem Weg zur Werkstatt zur Hilfe, als ich mir Schraubhaken zur Befestigung holen wollte, An der Wand zur Werkstatt lehnte nämlich noch ein Zaunrest von den Vorbesitzern. Zwei mickerige Latten, die keine Verwendung mehr finden wollten. Hm...


Nachdem ich die Häuschen probehalber auf dem Zaunrest drapiert hatte, habe ich beschlossen, auch den Brettern eine Doodle-Kur zu gönnen...


... und da der Lackstift nicht wirklich auf dem moosigen Holz malen wollte, habe ich einfach mit Acrylfarbe Blumen angedeutet und mit dem Lackstift nachher darüber gemalt, das ging deutlich besser.


Dann habe ich in meinen Bastelkisten auch noch zwei alte Vögel aus Blech gefunden, die farblich wunderbar dazu passten, und habe das ganze in die Werkstatt getragen, um die Häuschen auf den Brettern und die Bretter wieder vernünftig an der Unterkonstruktion festzuschrauben. Weil aber nur noch zwei Zaunbretter vorhanden waren, der Platz aber für drei reichte, habe ich einfach aus dem Fundus abgewitterter Holzbretter, aus denen ich auch schon mein Gartendoodle gebaut habe, ein Stück in der Mitte dazugeschraubt und mit Haken für die Blechvögel versehen. Das Ergebnis verschönert jetzt den Garten (und lenkt von der fürchterlichen Alu-Haustür im Stil der 70er ab, mit der unser Haus verunstaltet wurde. Mein Trost ist, dass wir diesen Schandfleck bei Gelegenheit dann durch etwas Hübscheres ersetzen werden!)




Donnerstag, 10. April 2014

Ein Gartendoodle

Heute ist so ein Tag, an dem man sich fragt, warum nicht im Leben mal einfach etwas geradeaus laufen kann. Warum muss immer alles so kompliziert sein? Da die Antwort darauf leider auch immer etwas komplizierter ausfällt, bin ich an solchen Tagen genervt und gefrustet, ungeduldig und miesepetrig. Da hilft dann nur eins: Einigeln und sich an irgendeinem Kreativ-Projekt festbeißen, was schon lange im Hinterkopf herumschwirrt.

Also habe ich mir im Schuppen die alten Bretter vorgenommen, die ich, ihrer schön verwitterten Lackschicht wegen, vor dem Ofen gerettet habe. "Was willst Du denn damit schon wieder?", wurde ich kopfschüttelnd gefragt.

 Nun, ich gebe zu, dass es für einen Außenstehenden einfach nur entsetzlich abgewrackte, olle Bretter sind, die ich im Herbst mit glücklichem Grinsen im Gesicht beiseite geschafft habe. Für mich sind es Schätze, denn einen solchen Farbauftrag künstlich herstellen zu wollen, wäre eine echte Aufgabe. Außerdem produzierte mein Gehirn ja angesichts der sanften Farbverläufe und eigenwillig rissigen Oberflächen eine Idee nach der anderen. :)


Also habe ich mir die schönsten Stellen heraus gepickt, die Bretter gerade abgesägt, oben mit windschief zugesägten Giebeln versehen und von hinten eine Holzplatte gegengeschraubt, fertig war die Häuserfront!
Beim Versuch, auf diesen Brettern zu doodlen, stellte sich jedoch heraus, dass die Oberfläche viel zu saugfähig und moosig war, Acrylfarbe zog sofort ein und mit dem Paint-Marker war ein Arbeiten undenkbar. Was tun? Ich habe also das ganze mit einer dicken Schicht Acryllack überzogen, wodurch leider die Farbigkeit etwas gelitten hat. Dafür konnte aber nun der Paint-Marker zum Einsatz kommen. Allerdings ist Doodlen auf so einem Untergrund eine echte Herausforderung!


Nachdem ich aber die Geduldsprobe bestanden hatte, ging es mir deutlich besser als vorher und ich habe glücklich ein bisschen Deko in unseren Garten getragen :). Der Garten wird mit jedem Tag schöner, alles beginnt zu blühen. Bis unser Häuschen samt Atelier so weit ist, brauchen wir da wohl noch eine Weile, denn erst einmal legen wir gerade das Erdgeschoss in Schutt und Asche auf der Suche nach unserem immer noch verstopften Küchenabfluss. Das man dabei mit Logik nicht unbedingt weiter kommt, da in diesem Haus von 1750 alles möglich ist, gehört zu den Erfahrungen, die wir jeden Tag aufs Neue bestätigt sehen. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderungen und Überraschungen? (Die gute Überraschung ist, dass wir mehr altes Fachwerk gefunden haben, als wir zu träumen gewagt hätten...)


Mittwoch, 9. April 2014

Mutter näht...

Wie schon erwähnt, drückte der Schuh bei meiner großen Tochter im Abistress: ein Kostüm fehlte...
Also habe ich vorletzten Sonntag meine sämtlichen Stoffkisten durchwühlt (und das sind einige!), habe das Wohnzimmer mit Nähchaos überzogen und hatte in relativ kurzer Zeit genügend Stoffe zusammen, die, schnell fotografiert und per Mail nach NRW geschickt, auch Anklang fanden.
Also, frisch ans Werk, wie in alten Zeiten, als die Kinder noch klein waren und der Rosenmontag sich jedes Jahr mit einem unglaublichen Näh-Aufwand ankündigte. Wie schön, kreative Kinder mit eigenen Ideen zu haben (und wie anstrengend!). Keiner von den dreien wäre mit einem gekauften Kostüm vom Discounter glücklich geworden, die Ideen waren weit ausgefallener. Vielleicht habe ich deshalb den Zirkus Jahr für Jahr wieder mitgemacht, denn die Umsetzung war eigentlich immer eine technische Herausforderung. Ankyllosaurier, Krokodile, Klonkrieger, Drachen und Fabelwesen, Elfenkriegerinnen (nach literarischer Vorgabe) mit schillernden Libellen-Flügeln, Glockenblumenfee, Römer in voller Rüstung, Schneekönigin und Dornröschen (um nur einige zu nennen) schlummern seither in der großen Verkleidungskiste im Keller.
Da ist Mulan, die kriegerische Prinzessin aus dem Disneyfilm doch ein Klacks! (Außerdem gab es ja schon mal so ein Kostüm in der dritten oder vierten Klasse, das so erfolgreich war, dass die eigene Oma das perfekt geschminkte Kind nicht als ihr Enkelkind erkannte :D.)

Schritt 1: Der Unterrock


Fester Gardinenstoff, in Bahnen leicht ausgestellt knöchellang zugeschnitten, mit Gummizug in der Taille, schnell genäht...

Schritt 2: Der Überrock


Aus weinrotem Samt nach dem selben Schnitt, aber nur knielang zugeschnitten und ruckzuck über die Maschine geschoben...

Und dann kam die erste Herausforderung: Das Kimono-Oberteil (damals war es ein Balett-Wickeljäckchen), aber Dank der unendlichen Weiten des Internets habe ich mir viel Mühe und Denkschmalz gespart und mit Hilfe dieser übersichtlichen Seite (nur mit deutlich weniger Stoff, mehr war leider nicht da) auch das Oberteil zusammengezaubert. 


Und die ganze Zeit über habe ich mich auf das gefreut, was ich mir als Belohnung zum Schluss aufgehoben hatte: die traditionellen japanischen Seidenblüten, Kanzashi genannt. 
Einige wunderschöne Exemplare hatte ich durch Zufall schon mal eher in einem Post von Klara Kleingeld entdeckt, und bei KaSu habe ich eine einfache und ausführliche Anleitung gefunden, herzlichen Dank!
(Natürlich habe ich mich weder an die Stoffempfehlung, noch an die Größenangaben gehalten, sondern mein Glück mit einem Rest weißen Chiffons versucht - es war eine Herausforderung! Zum Üben sicher nicht unbedingt das geeignete Material)


Außerdem sollte das Päckchen ja auf die Reise gehen und ich konnte nächtens dann meine magentafarbene Tinte nicht finden, mit der ich eigentlich die Blütenmitte einfärben wollte. Also habe ich stattdessen die Blattränder ganz sanft über ein kleines Stempelkissen gezogen, um ihnen einen zarten Rosa-Schimmer zu verpassen. Zwei Blüten habe ich dann aus dem winzigen Rest vom Kimono gezaubert, auch das eine Herausforderung, da sich leider die Stickerei in Wohlgefallen auflöste... 
Dann habe ich alles zusammengepackt, ein Päckchen gefüllt und bin frohen Mutes zum nächsten Postamt gefahren, um dann irgendwann Fotos von meiner Tochter als Mulan verlinken zu können...
Und habe gewartet... und gewartet... und gewartet... und gebangt... und das Paket ist noch immer nicht angekommen, der Motto-Tag im improvisierten Kostüm gelaufen und ich bin traurig. Schade!

Dienstag, 8. April 2014

Endspurt!!!

Hurra, alle Quadrate für die Patchworkdecke sind fertig gestrickt...
Aber vor mir liegen 64x2=128 Fäden, die vernäht werden wollen. Worauf habe ich mich da nur eingelassen!
Gefühlte Stunden später sieht das Häufchen abgeschnittener Fadenenden dann gar nicht so spektakulär aus, wie ich erwartet hatte. Hatte ich erwähnt, dass das Vernähen von Fäden nicht gerade zu meiner Lieblingsbeschäftigung gehört?


Dafür liegen jetzt alle Quadrate fein säuberlich aufgeschichtet vor mir, bereit dazu, zu einer hübschen Decke zusammengenäht zu werden - 

und ich habe keine Zeit! Die Bilder habe ich vor anderthalb Wochen fotografiert und bin nicht zum Schreiben gekommen. Zwei neue Projekte haben sich dazwischen gedrängt: Ein Baby, was 8 Wochen zu früh die Welt erblickt hat und nun beschenkt werden will, und meine große Tochter, die mitten im Abitur steht und für ihre Motto-Woche unter dem Motto "Helden der Kindheit" noch mal (wie in der dritten oder vierten Klasse schon mal) ein Kostüm benötigte, um sich als Mulan zu verkleiden. Mutter näht also... aber dazu ein andermal!