augenblick & eigensinn: Zeichnung auf Stoff

Mittwoch, 16. November 2016

Zeichnung auf Stoff

Während ich auf gutes Wetter warte, um den Hintergrund weiter einfärben zu können, beginne ich mit dem Entwurf für - ja, was ist es eigentlich? Es ist in gewisser Weise eine Selbstdarstellung, und doch scheue ich mich, von einem Selbstportrait zu sprechen. Viel eher ist es eine Darstellung meines geträumten Ichs.
Als Kind und als Jugendliche habe ich Bücher verschlungen, bin in die Geschichten eingetaucht und eins mit ihnen geworden, auf langweiligen Busfahrten aus dem Fenster schauend habe ich nichts von dem gesehen, was draußen vorbeizog, sondern bin in meinen Gedanken durch Elbenwälder geritten und habe mittelalterliche Burgen bewohnt... Und genau diese Bilder sind es, die durch den Titel "Winterstille", durch dieses kleine Wort wieder lebendig geworden sind.
Diese Traumzeiten sind ein bildgewaltiger und farbenreicher Schatz in mir, den ich lange vergessen glaubte. Es braucht nur ein kleines Wort wie ein Zauberschlüssel und alle diese Schätze sind wieder zum Greifen nah.

Also zeichne ich... mich und doch auch nicht mich, wie man mich "von außen" kennt. Erst ganz zart mit Bleistift, und dann, mutiger geworden, mit schnellen schwarzen Filzstiftstrichen. Und dann mit Filzstift und wasservermalbaren Kreiden auf Stoff.
Diese erweisen sich als sehr eigenwillig, einmal mit Wasser vermalt, entwickeln sie ihren eigenen Entdeckerdrang und breiten sich, anders als in der vorher hergestellten Probe, sehr dynamisch aus. Vielleicht habe ich mit der Probe auch einfach nicht genug Geduld gehabt?

Um plastisch arbeiten zu können, muss ich die Hände noch einmal separat skizzieren und später mit dem restlichen Körper zusammen setzen. Aber dazu später...

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